SEHN-SUCHT NACH DIR – Torsten Nassall im Interview über Sucht (Folge 16)

In dieser Podcastfolge habe ich zum ersten Mal einen Gast, mit dem ich nach der letzten Folge zu Abhängigkeit jetzt noch tiefer ins Thema Abhängigkeit/Sucht einsteige – weil es mir so ein großes Anliegen ist, dass du deine Abhängigkeit überwindest und mehr Zugang zu deinen Gefühlen und wirklichen Bedürfnissen bekommst. Mit Sucht meine ich ALLES, was wir tun, um bestimmte Gefühle zu vermeiden: Ängste, Schmerz, Wut, Einsamkeit. Ebenso wie Drogen, Alkohol oder Beziehungen können das Arbeit, Sport, Sex, Pornos, Einkaufen, Lesen, Essen oder alles andere sein. Nicht zwingend, aber alles KANN diese Funktion haben.

Für Torsten Nassall ist das ein Lebensthema, in dem er erst unfreiwillig, dann immer passionierter zum Experten geworden ist. In meinem Gespräch mit ihm erfährst du, welche Gesichter Sucht haben kann, wie du aufhören kannst, Dinge oder Tätigkeiten suchtartig zu nutzen – und dadurch auch in deinem Wohlbefinden stark davon abhängig zu sein – und wie du mit den Gefühlen, die du durch die Abhängigkeit vermieden hast, lebensdienlicher umgehen kannst. Torsten hat mich als Mensch sehr beeindruckt, und ich freue mich sehr, dass du ihn in diesem Gespräch kennenlernen kannst.

Viel Freude und Inspiration beim Zuhören!

Die Reise dauert 66 Minuten.

(Falls hier kein Player eingeblendet ist, kann der Podcast auch bei Podigee, Apple Podcasts, Google Podcasts und diversen anderen Plattformen gehört werden. Einfach nach LebensLiebesLust suchen ;-))

Webseite Torsten

Facebook Torsten Nassall

Facebook Christina Sogl

Gemafreie Musik: Endless Love von Frametraxx

7 Kommentare
  1. Tanja sagte:

    Liebe Christina,
    ich bin berührt von Torstens Geschichte und seiner Ehrlichkeit. Und, es hat was mit mir gemacht. Mich erinnert an MEINS, wo es bei mir Süchte gibt. Wo ich noch nicht hinschauen mag. Wo ich schon ein großes Stück meines Weges gegangen bin. DANKE für dein Hinspüren und akribisches Nachfragen, Christina. So habe ich dich kennengelernt. Das schätze ich sehr an dir!
    Grüßle Tanja

    Antworten
  2. Doro sagte:

    Liebe Christina, lieber Torsten,

    ein beeindruckendes Interview ist Euch da gelungen. Vielen Dank für die Offen- und Ehrlichkeit.

    Ich bin selbst betroffen, sowohl durch eigene Sucht als auch als Kind suchtkranker Eltern. Meine Eltern haben es beide nicht geschafft und sind beide mit 56 Jahren bzw. 63 mit und am Alkohol gestorben. Ich selbst bin seit 4 Jahren trocken, nehme aber wahr, dass es erst die Tendenz zum Substituieren gab (Medikamente, Schnüffeln, Sex, abhängige Beziehungen). Ich würde Torsten im einem Punkt leicht widersprechen: auszusteigen war für mich eine harte Willensentscheidung. Permanente Selbstüberprüfung, was läuft, was nicht laufen darf. Ohne den Punkt, an dem man völlig nackt und fix und fertig am Boden liegt und dann beschließt “Nie wieder” funktioniert es nicht. Auch den Suchtdruck auszuhalten, den ich enorm stark hatte, der mich fühlen ließ, ich würde es nicht länger aushalten können, ich würde krepieren, den inneren Junkie in mir aushalten zu können, der für etwas Stoff über Leichen gegangen wäre, ist eine enorme Willensgeschichte. Allerdings stimme ich Torsten zu, es geht nicht darum, sich noch härter zu quälen, es geht drum, keinen Millimeter Richtung Stoff zu gehen, und ansonsten vollkommen verständnisvoll, liebevoll, mit unendlicher Geduld mit mir selbst umzugehen.

    Es war schön zu hören, wie Torsten es geschafft hat. Letztlich trotz Hilfe von außen, steht man dem inneren Schmerz, dem inneren Tod allein gegenüber, es ist eine unglaubliche Gnade, durch das tiefste Tal hindurch gelangt zu sein und die wiederkehrende Traurigkeit immer wieder zu bewältigen. Ich denke, es gibt da nichts zu überwinden, es geht drum, eine gute Beziehung zu meiner Sucht zu pflegen. In meiner mittlerweile guten Beziehung mit ihr finde ich Kraft, Mut, Gelassenheit, Liebe, Unerschrockenheit und unglaubliche Tiefe, dicker, schwarz-leuchtender Samt. Ich bin froh über jeden, der das schafft. Damit diese Seuche nicht immer von einer Generation zur nächsten weiter gegeben wird. Danke Torsten für Deine Stärke und danke Christina für Deinen Mut.

    Antworten
  3. Fee sagte:

    Wundervoll, ihr beiden, ganz lieben Dank für dieses Interview!

    Für mich ganz persönlich war der Hinweis, das auch ein Satz wie: “Ich bin noch nicht so weit – ich muss noch so oder so werden…” einen Charakter hat, der vom Hier & Jetzt flüchtet, um etwas nicht zu fühlen, und sich im Lebensglück von äußeren Beurteilungen oder Umständen abhängig macht. Also wunderbar zu einer Suchtstruktur passt.
    Das erforsche ich dann wohl jetzt mal bei mir ;-)

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert