SCHMERZBEBEN – Welchen Preis wir Männer dafür bezahlen, unseren Schmerz nicht zu fühlen

Trilogie kollektiver Schmerz – Teil 2

Mit dieser Podcastfolge schließt sich der Kreis, der vor zwei Wochen begonnen hat, als ich die letzte Folge zum weiblichen Schmerz aufgenommen habe. Es ist unmöglich, kollektiven Schmerz zu heilen und in Ekstase zurückzuübersetzen, wenn wir nicht gleichermaßen (und am besten GLEICHZEITIG) den männlichen Schmerz mit im Boot haben. Mein Liebes- und Forschungspartner Reiner gibt dir Einblick in seinen männlichen Schmerz, damit du dich – egal ob du ein Mann oder eine Frau bist – darin wiedererkennen, Worte dafür bekommen und so aus der Isolation und Einsamkeit heraus in die heilsame Verbindung finden kannst: Verbindung mit dir selbst, mit den Menschen um dich herum und mit dem nächsten Menschen, den du liebst. Trauma ist Einsamkeit, ist Isolation – und Verbindung heilt.

Du lernst in dieser Folge, …

  • was der tiefste Schmerz der Männer ist,
  • was es so schwer macht, ihn zu spüren,
  • was du als Mann oder als Frau tun kannst, um ihn zu heilen.

Die Reise dauert 33 Minuten

(Falls hier kein Player eingeblendet ist, kann der Podcast auch bei Podigee, Apple Podcasts, Google Podcasts und diversen anderen Plattformen gehört werden. Einfach nach LebensLiebesLust suchen ;-))

FROM WOMEN TO MEN

Gemafreie Musik: Endless Love von Frametraxx

7 Kommentare
  1. Sabine Wulf sagte:

    Lieber Reiner,
    der männliche Schmerz war mir völlig unbekannt. Du warst unglaublich mutig und hast Dich tief und ehrlich damit auseinander gesetzt. Mein aufrichtiger Dank für Deine Offenheit und das mutige teilen. Du hast mit Deinem Beitrag bei mir sehr viele Gefühle ausgelöst. Schuldgefühle, Scham, Wut. Zuletzt konnte ich ihn spüren. Den männlichen Schmerz! Der offensichtlich nicht kleiner ist als der weibliche. Ich war lange nicht in der Lage, so was zu fühlen. Es ist so wichtig uns im Schmerz zu erkennen und zu verstehen. So kann ein völlig neues Lebensgefühl entstehen. Deine Arbeit ist eines der Puzzleteile die mir in meinem Prozess gefehlt haben. Ich ziehe den Hut vor Dir.
    Sabine

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    • Christina Sogl sagte:

      Liebe Sabine,

      vielen Dank für deine freundlichen Worte. Es tut gut zu erfahren, dass der Podcast gehört wurde und dass ich es geschafft habe, mit meinen Worten andere zu erreichen. Genau wie du bin ich der Meinung, dass wir uns noch besser aneinander annähern können, wenn wir uns gegenseitig auch im Schmerz sehen und einander lauschen.

      Liebe Grüße
      Reiner

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  2. Michael Wießler sagte:

    DANKE!
    Liebe Sogls, Christina und Reiner,
    ich danke euch für eure Offenheit und die Erweiterung des Raumes, in dem diese Schmerzlektionen erfahren und Schmerz aufgelöst werden kann. Reiners Beitrag hat in mir einige Motivationen erweckt, die ich hier nutzen möchte, meine aktuellen Erfahrungen aufschreiben, soweit sie m.E. zum Beitrag passen.

    Zu Beginn kamen mir Gedanken zu unseren Ahnen: In der gegenwärtigen Transformation werden uns persönliche Erfahrungen bewusst, die wir oft unseren Eltern zuschreiben, doch ich glaube, eine Generation einzubeziehen ist zu wenig. Ich fühle, dass mehr Tiefe an Karma in unser Leben hineinspielt und nun erlöst werden möchte. Wir stehen an einer Schwelle und haben mehr als je zuvor Zugang zu Wissen und Methoden, wir erfahren, dass nicht allein unser Erleben unser Schicksal beeinflusst.
    U.a. im Geburtstraumakongress von Lucia von Fürstenberg-Maoz habe ich lernen dürfen, wie unendlich groß unsere eigene und die Herdenerfahrung unser eigentlicher Lebensraum ist, welch phantastische Fähigkeiten in uns – noch geschützt und unzugänglich – vorhanden sind, weit jenseits von den Möglichkeiten unserer Träume. So halte ich Wut für eine starke Energie, sich den Lektionen zu stellen aber ich schenke dem Gefühl der Wut nicht mehr als 16 Minuten doch die Energie adaptiere ich gerne.
    Die Lektionen, die Reiner beschreibt und die vielen bekannt sind, entsprechen in ihrer Wucht unseren Möglichkeiten, sie zu beherrschen und so sind sie gut und für mich sind sie herzlich willkommen. Ich habe durch sie gelernt, Dinge in Liebe anzunehmen, die mich in der Partnerschaft fast vernichtet haben. Drei Jahre habe ich gebraucht, bis ich erstmals den Gedanken hatte, ich könnte das eventuell überleben. Nach 15 Jahren erfuhr ich dadurch das grandiose Geschenk der bedingungslosen Selbstliebe.

    Bei Offenheit denke ich an den Brauch des Geschenk einpackens, das dann zur rechten Zeit ausgepackt und offenbart wird. Ich denke, manche Geheimnisse müssen eine Weile reifen, um ihnen die notwendige Würde zu ermöglichen, dabei darf der mit Liebe Beschenkte durchaus Vorfreude erleben, wenn er diesen Prozess der Reife annehmen kann. Das setzt Vertrauen voraus, wiederum ein klarer, sehr liebevoller Raum, der entsteht und Partnerschaft grandios bereichert.

    Zur sexuellen Vereinigung habe ich die Entgegnung, dass wir nich unbedingt auf dem Niveau von Säugetieren agieren müssen.
    Die in den Mainstreammedien propagierte und pervertierte sexuelle Freizügigkeit trennt uns von dem göttlichen Geschenk der Sexualität, das wohl mit einem Lächeln gegeben wurde mit der Aufforderung, herauszufinden, was man damit tun kann.
    Die Libido, die m.E. nur ein anderer Aspekt der Lebensenergie ist und die ebenfalls im Wurzelchakra verortet wird, kann auch über die Pranaröhre vom Sakralchakra bis hinauf ins Kronenchakra entwickelt werden und von dort die ab dem Herzchakra gemeinsam empfundene Harmonisierung die Vereinigung auslösen, die äußerlich mit “normalem Sex” zu vergleichen ist aber im Erleben in einem unglaublichen Höhepunkt förmlich explodieren lässt, die Polarität wird für diesen Moment aufgehoben.
    Mann und Frau werden nicht mehr als Dualität wahrgenommen, eine unbeschreibliche Vereinigung findet statt von der ich glaube, sie wird im Universum wahrgenommen.
    Das erweitert für mich die oben beschrieben Wahrnehmung der Ahnen und ich ahne eimal mehr, was es bedeutet, Mensch zu sein, von der Liebe zu leben. Die Beziehung von Mann und Frau ist heilig und der Respekt davor verhindert jeglichen Mißbrauch.

    Sich zu zeigen erfordert nachzudenken, mit welcher Motivation man sich zeigt. Ist es der Wunsch, anerkannt und geliebt zu werden oder teilzuhaben und mit den eigenen Fertigkeiten zu helfen oder ist es in dem Bewusstsein, sich des göttlichen Konzepts bewusst zu sein und dies zum Ausdruck zu bringen als Teil des Ganzen, der gesamten Schöpfung.
    Ohne einen Anspruch, ohne jegliche Provokation, ohne Motivation, etwas zu bewegen, einfach nur zu sein und diesen Platz in aller Offenheit einzunehmen, so wie man Gott wahrnehmen kann. Wir wurden nach seinem Vorbild geschaffen und unser Wesen verbirgt ganz bewusst Fähigkeiten, für die wir noch nicht reif sind wie zB alle 12 Stränge unserer DNA zu nutzen.
    Wir haben noch nicht den vollen Zugriff auf unsere Möglichkeiten und nach den 19 Uhr Nachrichten erkenne ich klar, dass dies gut ist, wie es ist: Wir sind nicht reif, doch es bewegt sich viel in dieser Zeit.
    Mit einem lieben Gruß an den Leser.

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    • Christina Sogl sagte:

      Lieber Michael, vielen herzlichen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen und Gedanken so wie deine Wertschätzung! Ebenso wie du sehe ich deutlich die umso stärkere Schwere von Einschränkungen mit jeder Generation mehr, die sie schon getragen und weitergetragen hat. Das ist der Grund, warum ich so für das Aufspüren kollektiven kulturellen Traumas brenne!

      Gleichwohl haben wir möglicherweise andere Zugangswege gefunden. Ich bin ein ausgesprochener Fan von Wut und werde gar nicht müde darin zu üben, sie immer besser und lebendiger mir anzueignen, sie aus den verunglückten Kopf-Varianten (selbst- und fremddestruktiv) zu der konstruktiven Kraft werden zu lassen, die uns für uns und füreinander sorgen und friedfertig werden lässt.
      Auch ist meine Erfahrung, dass wir immer mehr von selbst in die heiligen Facetten in uns freischalten, JE MEHR der Säugetieranteile wir ent-schämen, verlebendigen und als Facetten von Lust zurückgewinnen. Licht ist meiner Erfahrung nur so hell, wie die Schatten dazugehören dürfen, die im Tabu gebundene Lebensenergie zurückgewonnen. Erst dann können wir WIRKLICH spüren, was uns entspricht und – was auch immer das ist – das Heilige darin erkennen.

      Wir SIND Säugetiere – und erst in dem Maße, wie wir das (unser Angewiesensein auf Erfüllung unserer Bedürfnisse, ob es uns gefällt oder nicht) zutiefst demütig anerkennen, finden wir immer leichter in die Transzendenz hinein. Meine durchgehende Erfahrung ist: in JEDEM Fall, in dem es ohne die Abgründe versucht wird, ist es meist Selbstbetrug und trägt nicht (weit). Transparenz ist in meinen Augen nicht, vermeintlich Niederes, UNHEILIGES zu unterlassen, sondern das zu finden, was ALLES heilig werden lässt: Selbstachtung, Achtsamkeit, Präsenz, Integrität, Respekt vor Andersartigkeit und Bereitschaft zur Feinabstimmung.

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  3. Birge sagte:

    Lieber Reiner,
    es war wohl in der Pubertät, als meine Mutter mir vermittelt hat, dass Frauen mit freizügigem Outfit Männer verführen können. Dabei hatte sie verheiratete Männer im Sinn, die sie als völlig hilf- und wehrlos den Verführungskünsten der Frauen gegenüber darstellte. Meinem Bruder hingegen beschrieb sie Frauen als zarte, hilflose Wesen, die beschützt werden müssen. Double Bind und nicht nur auf diesem Gebiet. Wir sind alle so verletzt worden (unsere Vorfahren ebenfalls, sonst hätten sie das nicht an uns weitergeben können), dass wir oft so voller Scham sind, was unsere Bedürfnisse anbelangt. Annahme dieser Scham und sich in einem sicheren Kontext mit seinen Wünschen und Bedürfnissen zu zeigen, das ist meine Vision und Hoffnung. Auch wenn es den anderen triggert und er sich erstmal zurückzieht. Wichtig ist nur, dass er nach dem Rückzug wieder auf mich zukommt und sich öffnet. Ich hoffe, dass ich für ihn dann da sein kann und mich auch für seinen Schmerz öffnen kann, ohne mich darin zu verlieren, d.h. seinen Schmerz bei ihm lassen kann. So wie auch der Mann nicht mit mir in Tränen ausbrechen muss, sondern mir durch seine Anwesenheit und Präsenz zeigt, dass er mich sieht. Das wünsche ich mir.

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  4. Stephan sagte:

    Lieber Reiner,
    vielen Dank für Deinen Mut und Deinen Willen, so tief und klar Deinen Schmerz mit uns allen zu teilen. Du fragst, ob ich als Mann, etwas davon nachspüren und nachvollziehen kann. Oh ja! Auch ich bin ein (jüngstes) Kind von Eltern der Kriegsgeneration, und sehr vielen ist mir absolut bekannt. Auch die Unfähigkeit meines Vaters (auch jähzornig), mit sich selbst und den anderen tiefer umzugehen. Ich stimme absolut zu und sehe es schon seit langem genauso, dass unsere Eltern es so gut gemacht haben, wie sie konnten. Es gab einfach damals keine Unterstützung, kein Wissen, niemanden, der hätte die Perspektiven erweitern können. Das macht mich traurig, und zeigt mir auch, wie privilegiert ich doch in unserer Zeit bin. Jetzt schon seit weit über 10 Jahren habe ich über regelmäßige Meditation, Retreats, Seminare und andere Erfahrungsräume langsam, sehr langsam, zu meinen Gefühlen gefunden. Das fühlt sich für mich wie Heilung an, und tut mir sehr gut. Und dennoch geht es mir genauso, dass ich meine Bedürfnisse schon wegdrücke, ehe ich es noch richtig wahrnehme. Diese Programme in mir, ja nicht zur Last zu fallen, sind so tief eingegraben, dass ich oft bezweifle, ob ich dies wohl jeh zu heilen vermag. Egal wie sehr ich mich beschäftige, wie z. B. mit Trauma, es kognitiv verstehe, nachvollziehen kann, und es anderen zugestehen kann, für mich selber ist da eine tiefe Überzeugung, dass ich anderen schnell zuviel bin, wenn ich nicht aufpasse, mich zurücknehme, mich kontrolliere. Keine Ahnung, ob dies auszurotten ist. Danke Dir und Euch auch für den Filmtipp “From Women to Men”. Mir sind beim Anschauen die Tränen nur so runtergelaufen. Kann es sein, dass Frauen wirklich so, in dieser Weise, mit diesen guten und heilsamen Absichten zu mir sprechen? Ich finde es wunderbar und schön, unglaublich schön, und doch glaube ich tief in mir, dass die anderen Männer gemeint sind, sicherlich nicht ich. Ich bin Christina und Dir tief dankbar für diese heilsamen, so wohltuenden und klärenden Podcasts!

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  5. Melanie sagte:

    Lieber Rainer,
    vielen lieben Dank für Dein offenes verletzliche Zeigen. Ich habe es so oft den männlichen Schmerz und Scham gespürt, nur würde es verleugnet bzw. es wurden keine Worte gefunden. Dafür Worte zu finden ist auch wirklich eine Kunst, durch dieses diffuse Gefühlschaos hindurchzutauchen um dann vor einer Wand aus Scham zu stehen und einfach wortlos zu hoffen, es möge schnell vorübergehen.
    Einen Mann offen über seine Innenwelt sprechen zu hören berührt mich immer wieder aufs Neue und lässt mich hoffen, dass es noch viele andere Neugierige auf Forschungsreise gehen.

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