CHARME DER SCHAM

Wie Scham dein Wegweiser in den Himmel wird (Folge 28)

In dieser Podcastfolge halte ich ein Plädoyer für das so ziemlich unangenehmste Gefühl (oder eher Nichtgefühl), das ich kenne. Scham ist einer deiner zentralen Gefängniswärter – und damit gleichzeitig Hüter des Schlüssels zu deiner Freiheit. 

Du erfährst darin,

  • warum Scham genau genommen kein Gefühl ist, 
  • lernst ihre Masken zu erkennen und 
  • findest heraus, wie sie dein Wegweiser in den Himmel wird

Die Reise dauert etwa 35 Minuten.

(Falls hier kein Player eingeblendet ist, kann der Podcast auch bei PodigeeApple PodcastsGoogle Podcasts und diversen anderen Plattformen gehört werden. Einfach nach LebensLiebesLust suchen ;-))

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2 Kommentare
  1. Doro sagte:

    Liebe Christina,

    dieser Podcast bewegt mich enorm. Mein Körper bebt von Kopf bis in die Zehen. Dabei ist es mir gar nicht möglich zu sagen, was es denn ist, was dieses Beben genau ausgelöst hat.

    In meiner Erfahrung hat Scham unterirdisch viele Stockwerke, ein verzweigtes System von Gängen. Zunächst ist mir eine Art von Scham bewusst, die mir wie ein Sturm ins Gesicht weht. Halte ich hier Stand und lass mich nicht umwehen, dann ist danach das Selbstbewusstsein, Stolz, Freude und Glück riesig. Eine Enttäuschung für meine Umgebung: “Das hätte ich nicht von Dir gedacht”, löst in mir durchaus manches Mal ein “Ja, schaut mich ruhig an, so bin ich”, ein mich Grade-machen aus. Erhobenes Haupt trotz schamroter Wangen schenkt mir Freiheit, macht mich mutig, schenkt mir Frieden, lässt mich im Nachhinein strahlen. Den Moment der Erstarrung zu durchbrechen,  etwas errungen oder erkämpft zu haben ist ein großes Glücksgefühl. Mich mit solch einer Scham zu offenbaren schenkt durchaus auch Nähe und große Verbundenheit. Das habe ich schon häufig erlebt, wenn ich mich gezeigt habe. Plötzlich wird aus netter Bekanntschaft eine wirkliche Freundschaft und die Beziehung gewinnt enorm an Tiefe.

    Eine zweite Ebene der Scham habe ich in meinen masochistischen Strukturen kennengelernt. Hier ist die Konfrontation mit Scham für mich essentiell gewesen. Ohne dem Spiel mit der Scham funktionierte das ganze Kopfkino Masochismus für mich nicht. Im Leben des Masochistischen ging ich exakt ins Feuer, dahin, wo der Schmerz am größten ist, dahin, wo die Scham größtmöglich ist. Wie eine Kompassnadel war ich darauf ausgerichtet genau dort tiefer und tiefer hinein zu gehen, wo Scham ist. Lust daran zu empfinden, von dieser Scham überrollt und überwältigt zu werden und daran, mir den Atem rauben zu lassen, den Boden unter den Füßen zu verlieren, nahe einer Ohnmacht zu stehen, bis hin zur Bereitschaft, vernichtet zu werden, und dann Erlösung zu empfinden hinter der Scham. Sich auf dieser Weise Scham zu nähern kann berauschende euphorische Gefühle auslösen, als hätte man eine Katastrophe knapp überlebt. Gut für meinen Körper und meine Seele fühlte sich das nie an.

    Eine dritte Ebene, noch darunter, scheinen Deine Worte jetzt in mir erreicht zu haben. Ohne Rausch, ohne Bilder, ohne Worte, einfach eine grundlegende Erschütterung, ein tiefes körperliches Beben. Gut, dass Du immer wieder auf die Methode des Schüttelns hinweist, das hilft hier. Egal, welche tiefe Scham da angesprochen wurde, ich weiß damit umzugehen.

    Danke Christina, dass Du in diese Bereiche gehst. Herzliche Grüße

    Antworten
    • Christina Sogl sagte:

      Wow, liebe Doro,
      ganz vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrungen und für diese wunderschöne Differenzierung der drei Ebenen!

      Antworten

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